Die Vorzeichen am Samstag standen nicht gut. Mit nur 10 Spielern stellten wir uns dem jungen Gemüse aus Herford entgegen. Schon beim Aufwärmen bemerkte Learny passend: „Jetzt fühle ich mich wie Altenhagen“. Und tatsächlich war der Altersschnitt in diesem Spiel bei uns deutlich höher als bei den Gastgebern. Die spielten tatsächlich auch so, wie man gegen „alte Herren“ spielen sollte: mit Tempo. Da kamen wir überhaupt nicht mit und lagen schnell mit 5:1 hinten, was unseren Trainer zu einem schnellen Time-Out zwang. Danach kamen wir besser ins Spiel und konnten in der 18. Minute tatsächlich zum 6:6 ausgleichen. Bis zur Halbzeit blieb es spannend und wir blieben dran gegen die Herforder, die einige Chancen ausließen.

Leider starteten wir schwach in den zweiten Durchgang und lagen schnell wieder mit 4 Toren hinten. Doch das Geschehen wiederholte sich und wir schafften beim 18:18 nach 51 Minuten erneut den Ausgleich. Das Spiel war nun geprägt von vergebenen Chancen und dem Unmut der Gastgeber gegenüber dem Schiedsrichter. Doch die jungen Herforder wollten unbedingt und setzten sich nach 57 Minuten auf 21:18 ab. Wer jetzt allerdings glaubte, wir hätten keine Chance mehr, der täuschte sich gewaltig. Durch schnelle Tore von Jan und Learny kamen wir bis auf ein Tor heran und Max schaffte es, das erste Mal in seinem Leben, erfolgreich ein Stürmerfoul herauszuholen. Nun nahmen wir schnell die Auszeit und besprachen einen taktischen Kniff für die letzten 30 Sekunden. Leider hob der Schiedsrichter nach 10 Sekunden direkt den Arm und zwang uns zu einer schnellen Aktion, die wir leider nicht sauber ausführen konnten. Es blieb lediglich ein Freiwurf von Halbrechts nach Ablauf der Spielzeit.

Ohne Nick und Bones guckten alle ratlos umher, wer diese scheinbar unmögliche Aufgabe übernehmen sollte, doch da hatte Thilo sich schon den Ball geschnappt und trat an. Die Herforder Mauer türmte sich hoch auf und verdeckte den Großteil des Tores, während der Torwart in der anderen Ecke lauerte. Thilo pustete kräftig durch und analysierte die Sachlage. Wenn überhaupt, dann war diese Situation nur mit einem Kunststück zu überwinden. Schließlich kamen Erinnerungen an das C-Jugend Training auf: DER KNICKFALLWURF. Mit all seiner Routine und einer Leichtigkeit, die nur durch den Friseurbesuch zu erklären ist, ließ Thilo sich seitlich Richtung Boden fallen, behielt die Körperspannung und feuerte schließlich ein Geschoss aus seinem Arm, das wahrscheinlich niemanden auch nur ernsthaft verletzen hätte können. Allerdings kam niemand mehr an den Ball und er flatterte in die untere linke Torecke. In der Halle herrschte für 2 Sekunden absolute Stille, bis grenzenloser Jubel bei den Gästen ausbrach. Alle Spieler, der Trainer, Hans am Zeitnehmer-Tisch und Jana auf der Tribüne freuten sich grenzenlos über das Kunststück des Knickfallwurf-Freiwurf-Wunders.

Fazit: Erfahrung trotzt den jungen Spielern aus Herford einen Punkt ab. Verrückt, mal die andere Seite kennenzulernen.

Für den TVC spielten: J. Specht, U. Wellmann (2), Osterwald (5), Ober-Grefenkämper (2) T. Wellmann (4), Griese (8/5), Brinkhoff, M. Moning, R. Moning (1), Ruff