Auf den ersten Blick ähnelt das Handball-Schulprojekt des TV Concordia Enger (TVC) dem normalen Sportunterricht. Der zweite Blick blieb am Samstag bei tosendem Anfeuerungsapplaus, schicken Trikots und mitreißender Begeisterung hängen: Beim Abschlussturnier der Grundschule Belke-Steinbeck entstand echte Wettkampfatmosphäre ohne die Verbissenheit des echten Wettkampfs.

Das Konzept stammt von Olaf Grintz, Sporttherapeut und Trainer mit A-Lizenz. Gerade nicht im Offenen Ganztag mit seinen bunt gemischten Alters-, Entwicklungs- und Fähigkeitsstufen, sondern im regulären Sportunterricht an den Grundschulen wollte sich der TVC engagieren. Weil die Lehrer dort - wobei es überwiegend Lehrerinnen sind - aufgrund der Klassengröße Mannschaftsspiele kaum organisieren können. Wenn die Handballer vom TVC in die Klassen gehen, kommen sie zu zweit und ergänzen den Lehrer. »Damit ist der Ablauf viel stressfreier, dadurch kreativer. Und ganz klar ist auch: Unsere Kinder sind nicht faul oder unbeweglich. Wenn man sich Zeit für sie nimmt, entwickeln sie eine ungeheure Begeisterung für Bewegung«, erklärt Grintz.

Mit dabei waren Handballer Falk von Hollen und Calvin Geister, der im Rahmen seines Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ) das Schulprojekt von Anfang an begleitet hat und Mut macht, seine Nachfolge anzutreten: »Wer sein FSJ beim TVC absolviert, hat Gelegenheit, dieses Projekt fortzusetzen und möglicherweise neue Projekte anzuschieben«, sagt Geister. Beim Abschlussturnier am Samstag im Widukind-Gymnasium traten die acht Klassen der Grundschule Belke-Steinbeck/Besenkamp gegeneinander an, nachdem sie in den vergangenen Wochen den Handballsport spielerisch erlernt und es bereits auf ein beachtliches Niveau gebracht haben.

Wobei das mit dem gegeneinander antreten so eine Sache ist: Gezählt wurde nicht, es gab nur Gewinner. Einer davon ist der TVC: 15 Neuanmeldungen nach dem ersten Schulprojekt im vergangenen Jahr, viele Interessenten jetzt, bei der zweiten Ausgabe.